Kerbschlagbiegeversuch

Kerbschlagbiegeversuch,

 

Werkstoffprüfung: Prüfverfahren zur Beurteilung der Werkstoffzähigkeit bei mehrachsigem Spannungszustand und erhöhter Verformungsgeschwindigkeit. Dazu wird eine genormte, mit einer spitzen oder runden Kerbe versehene Probe, deren beide Enden an Widerlagern aufliegen, durch ein Pendelschlagwerk mit einem Schlag an der Kerbe zerbrochen oder durch die Widerlager gezogen. Die zur Herbeiführung des Bruches verbrauchte Energie ist ein Maß für die Kerbschlagarbeit A_v; als Kerbschlagzähigkeit wird die auf den Prüfquerschnitt bezogene Schlagarbeit bezeichnet: a_k = A_v / A. Die aufgewendete Kerbschlagarbeit ist temperaturabhängig; so besitzt z. B. Stahl bei hohen Temperaturen hohe Kerbschlagarbeitswerte, bei tiefen niedrige. Im Gebiet zwischen Hoch- und Tieflage (Steilabfall), also im Bereich der Übergangstemperatur, treten große Streuungen der Prüfergebnisse auf. Zur Festlegung der Übergangstemperatur, die als Vergleichsmaß für die Werkstoffzähigkeit gilt, werden sowohl bestimmte Kerbschlagarbeitswerte als auch definierte Anteile an Waben- oder Spaltbruchflächen herangezogen.

* * *

Kẹrb|schlag|bie|ge|ver|such, der (Technik): Versuch, bei dem durch schlagartige Beanspruchung einer mit einer ↑Kerbe (1) versehenen Materialprobe deren Bruchfestigkeit ermittelt wird.